Homöopathie-Forschung gibt es in etwa dem gleichen Prozentsatz wie in der konventionellen Medizin

Das Hauptanliegen der Homöopathie-Stiftung ist die Förderung der Homöopathie-Forschung. Auf dem WissHom-Kongress ICE 19 im November 2019 in Köthen haben wir mit Referentinnen und Referenten und Teilnehmern gesprochen – hier unser Interview mit Dr. med. Klaus von Ammon. Er ist Facharzt für Neurochirurgie und Homöopathie. In der ersten Hälfte seiner ärztlichen Tätigkeit war er erfolgreich auf dem Gebiet der Hirnchirurgie in München und in Zürich. Jetzt ist Klaus von Ammon homöopathischer Arzt in eigener Praxis in Stäfa am Zürichsee tätig, sowie an der Universität Bern am Institut für Komplementäre und Integrative Medizin IKIM in klinischer Forschung, als auch als Konsiliararzt, sowie Dozent im In- und Ausland. Klaus v. Ammon ist Vorsitzender des Stiftungsrats der Homöopathie-Stiftung.

Warum nehmen Sie an dem Kongress teil?

Ich habe Homöopathie als Patient erlebt, ich habe dann gemerkt, dass ich Homöopathie auch als Arzt praktizieren kann und habe dann den Einstieg in die Homöopathie über die eigene Praxis und über Forschung und Konsiliardienst an der Universität Bern bekommen und kann so die Perspektiven Patient, Arzt und Forscher zur Homöopathie einnehmen.

Und welche Perspektiven kommen hier zum Zug?

Hier geht es um Forschung und Praxis. Fragen aus der Praxis werden wissenschaftlich evaluiert, und kommen als Ergebnis der Praxis wieder zugute, so können wir unsere Mittel verfeinern und weiterentwickeln.

Wie steht es um die Homöopathie-Forschung?

Die Forschung ist ein kleines Gebiet innerhalb der Homöopathie, was sehr viel Enthusiasmus erfordert. Homöopathie-Forschung wird außerhalb der Homöopathie wenig wahrgenommen  – es gibt sie in etwa dem gleichen Prozentsatz wie in der konventionellen Medizin und wenn wir die Studienergebnisse vergleichen, dann dürfen wir mit aller Selbstsicherheit feststellen, dass die Ergebnisse auf Ebene der randomisierten klinischen Studien einen ähnlichen Stand haben wie in der konventionellen Medizin auf der Ebene der zusammenfassenden Meta-Analysen.

Wie erklären Sie sich dann die völlige Verzerrung der Homöopathie-Forschung in der Öffentlichkeit?

Die Darstellung erfolgt gegenwärtig weniger auf Tatsachen als auf Meinungen – Meinungen, die aufgrund vorgefertigter Ansichten und eines eingeschränkten Wissenschaftsbegriffs erfolgen, in dem man die Tatsachen, die die Homöopathie-Forschung erarbeitet hat, schlicht weg nicht zur Kenntnis nimmt.